Audiobook

Ich bin oft gefragt worden, ob ich meine Suchbewegungen nicht selbst sprechen werde. Ich habe wirklich lange überlegt. Doch ich kam zu dem Ergebnis, dass ich die ganze Geschichte noch einmal, und wieder, und dann noch einmal durchleben müsste. Bei jeder Lesung war es ein klein wenig so, und das ist schwer.

Ich erinnere mich gut daran, als ich anfing, den Roman ernsthaft aufzuschreiben, der sich in meinem Kopf geformt hatte. Ich hatte mir eine Auszeit genommen und mich zurückgezogen, denn nur fernab von anderen Menschen, der täglichen Arbeit und Routine wäre es mir möglich, dachte ich. Weit öffnen musste ich mein Gefühlsleben, meine Seele, meine Fantasie. Und war dadurch Gefahren ausgesetzt, von deren Existenz ich keine Ahnung hatte (und die aus einer Richtung kamen, die meine Fantasie in diesem Moment überstieg).

Dieses Öffnen wurde ausgenutzt, missbraucht, ins Lächerliche verkehrt, abgestoßen – um dann später zu einer nie gekannten Ausgrenzung zu führen. Das ist der Preis, ein Preis, den ich, nachdem sich mein fertiger Roman als so erfolgreich erwiesen hat, nur zu gern gezahlt habe. Wenn es dessen denn wirklich bedurft hat. Aber wer will das beurteilen?

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken, dass Ihr so effizient als Katalysator fungiert und mir auf meine schriftstellerischen Füße geholfen habt. Autoren benötigen manchmal die Talsohle, von der es nur aufwärts gehen kann, ich weiß. Und dann lernen sie, sicher auf dem Grat zu wandern, verwundert und leicht befremdet ins Tal hinunter zu blicken und sich zu fragen, ob sie wirklich von da unten heraufgekommen sind. Hier oben ist es licht und weit und sonnig.

Das Audiobook selbst zu sprechen, würde diese Kanäle, sorgsam zugeschüttet, noch einmal aufreißen. Und meine Reise ist weitergegangen, sehr viel weiter. Der nächste Roman ist fast fertig, begleitet von der Montségur Akademie, und ich arbeite am Plot des dritten. Nichts liegt mir ferner, als mich noch einmal auf Menschen einzulassen, die diese Entwicklung zu stören versuchen: Menschen, denen es so sehr an Selbstreflexion mangelt, dass sie diesen Mangel auf andere projizieren, Menschen, die ihre eigene traurige toxische Agenda verfolgen, um sich nicht existenziellen Fragen stellen zu müssen. Und ihren Shit abzuarbeiten. Nötigenfalls mit professioneller Unterstützung.

Im Literaturbetrieb tummeln sich Menschen, die es als Ehre ansehen, mein Hörbuch sprechen zu dürfen. Ich war sprachlos, als mir das so gesagt wurde. Und gleichzeitig unendlich dankbar – es gibt Hoffnung, dass es solche Menschen noch gibt. Ich bin sehr gespannt auf das Resultat. Und hab jetzt schon Gänsehaut…. Danke Steffi!