Suchbewegungen

Die Suchbewegungen sind jetzt seit einem halben Jahr auf dem Markt, und so viel ist seitdem passiert! Ich befinde mich auf einer Reise ins Ungewisse, einer steilen Lernkurve und habe viel darüber erfahren, wie der Buchmarkt und ganz allgemein das Buchmarketing funktioniert. Ich wusste, dass es mir selbst überlassen sein würde, mein Buch bekannt zu machen und an interessierte Leser zu bringen – der Preis dafür, dass ich schon nach drei Wochen einen Verlag gefunden hatte und mich nicht weiter auf die Suche machen musste. Auch den Weg über die Agenturen habe ich mir damit gespart. Es hat Vorteile – aber eben nicht nur.

Ich habe zahllose Buchhandlungen, Kultureinrichtungen, Veranstaltungsorte, Printmedien, und…ach ich weiß nicht, was noch alles… angerufen, angeschrieben, angemailt. Vieles, was dann passiert ist, habe ich teils meinem eigenen Engagement, teils aber auch wohlwollenden Multiplikatoren, die im Literaturbereich tätig sind, zu verdanken. Von allen habe ich gehört, wie schwierig es geworden ist, einen Roman zu veröffentlichen, selbst wenn er (wie sie betonten: in meinem Fall) von hoher Qualität ist.

Natürlich ist das ein großes Kompliment für mich, und ich habe mich entsprechend darüber gefreut. Aber das heißt noch lange nicht, dass die Qualität einen schnell und wirksam weiterbringt. Wichtig ist, Kritik auf keinen Fall persönlich zu nehmen, es auszuhalten, wenn man aufs Wartegleis geschoben wird (wie beim hiesigen Tagblatt geschehen) und sich glücklich zu schätzen, wenn die Hauptstadt großes Interesse signalisiert. Schwaben und Berlin – das ist sowieso ein heikles Thema!

Nun gut. Nach Berlin gehört die Geschichte von Alex und Paul auch hin. Und dort werde ich demnächst drei Lesungen halten. Die Tübinger Kulturnacht war dafür ein Übungslauf – ich bin aufgewärmt, es kann losgehen!

Neu war für mich die intensive Beschäftigung mit der Lyrik und das große Publikum, das mir bei der Kulturnacht seine Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ich fühle mich sanft getragen vom stürmischen Applaus und bestärkt in dem, was ich hier tue.

Danke an das Publikum, danke für die Gelegenheit, meine Arbeit zu präsentieren. Das motiviert. Sehr. Weiter gehts mit dem neuen Roman!