Moving on

Mein eigenes Schreibprojekt – ein Roman mit autobiografischen Zügen – ist in der letzten Zeit stark gewachsen und nimmt immer mehr meiner Zeit in Anspruch. War es anfangs schwierig, immer wieder Zugang zu dieser Geschichte zu finden, immer wieder den Faden aufzunehmen nach tagelanger oder zuweilen wochenlanger Schreibpause, so ist die intensive Beschäftigung mit der Materie nun zu einem unverzichtbaren Bestandteil meiner täglichen Routine geworden. Nennt man auch Flow, denke ich. So fühlt es sich jedenfalls an.

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Never, never, never give up

Eigentlich hattest Du ja eine Vereinbarung mit Dir selbst, hattest einen Vertrag geschlossen. Schreiben wolltest Du, und zwar regelmäßig. Zu einer bestimmten Zeit, für eine bestimmte Zeitdauer. Doch es klappt nicht. Irgendwas kommt immer dazwischen. Du bist abgelenkt, wirst abgelenkt. Und wenn Du es dann doch geschafft hast, sitzt Du da, vor dem leeren Blatt, vor der leeren Seite. Und es kommt – nichts.

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Wer zu spät kommt, …

Wer erinnert sich nicht an die Warnung, die Michail Gorbatschow am 6. Oktober 1989 Erich Honecker gegenüber ausgesprochen haben soll. Und es ist eigentlich auch völlig egal, ob er es wirklich so meinte, ob ein Fehler des Dolmetschers vorlag, oder ob er eigentlich auf die Situation in der UdSSR anspielte – seine Aussage war für viele Jahre danach ein geflügelter Spruch. Das Leben straft.

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Genug.

Du konntest es einfach nicht lassen. Konntest einfach nicht aufhören. Du dachtest, es sei ein Teil von Dir, es gehörte zu Dir, wie Deine Hände, oder Deine Ohren, oder ein anderer Körperteil. Entweder, weil Du abhängig warst, weil Du es unbedingt brauchtest, glaubtest nicht ohne es leben zu können. Oder vielleicht hast Du nach und nach die Erkenntnis gewonnen, dass Du damit immer nur Erwartungen erfüllt hast, Erwartungen, die andere an Dich hatten, weil sie genaue Vorstellungen davon hatten, wie Dein Leben aussehen sollte. Wie Du aussehen solltest. Oder was Du sein solltest. Denn das nützt den anderen, ist bequem, passt in ihr Weltbild.

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Lots of love

Hi there,
today is my birthday! That’s why I don’t have much time: the phone is ringing non-stop, I have dinner preps to do, and, er…, ok, yes, I need to get some work done, too. And it’s Thursday – time for you to hear from me again with my latest ideas to get you writing. Today’s prompt is inspired by my bday mindset – the catchword is love as you may have guessed!

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I’m a real artist.

If only. Oder?

Du schleppst diese Idee schon ein paar Jahre mit Dir herum. Sie ist so außergewöhnlich, oder gewöhnlich, oder persönlich, oder bewegend. Und sie kann nur von Dir geschrieben werden. Was hält Dich davon ab, sie aufzuschreiben?

Ja, natürlich: Arbeit, Kinder, oder noch wahrscheinlicher – diese Stimme in Deinem Kopf. Sie flüstert: Was glaubst Du eigentlich, wer Du bist? Wen soll das interessieren? Lass es doch sein, mach Dich nicht lächerlich…
Den inneren Kritiker kennen wohl alle, die sich kreativ ausdrücken möchten. Es bringt nichts: wir müssen diese Stimme aushalten, sie wird sich wohl nie ganz abstellen lassen. Doch können wir sie ignorieren, ihr trotzen, unsere Entschlossenheit, es ihr zu zeigen, weiter und weiter steigern. Du kannst ihr eine Gestalt geben: Wie sieht sie aus? Welches Geschlecht hat dieser Kritiker? Weshalb will sie Dich immerzu ärgern?

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Gute Reise!

Der französische Mathematiker und Philosoph Blaise Pascal war der Meinung, … “alles Unglück der Menschen rühre daher, dass sie nicht ruhig in einem Zimmer bleiben könnten.” Wie passend zum derzeitigen Mantra des STAY AT HOME (zwingend mit AT! alles andere ist schlichtweg falsch…aber das nur am Rande).

Wirklich nicht? Können wir das nicht? Vielleicht übersehen wir da etwas! Müssen wir wirklich immerzu neue Orte aufsuchen, um uns vom Unbekannten inspirieren zu lassen? Haben wir denn nicht bereits einen reichen Schatz an Bildern, Erfahrungen und Erinnerungen in uns angesammelt, der eigentlich für mehrere Leben reichen könnte? Und besteht das Problem nicht darin, dass wir nicht wissen, wie wir aus dem schon Vorhandenen das Beste herausholen sollen?

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Keks

Talking about your problems is your greatest addiction.
Break the habit.
Talk about your joys.

Klar. Jeder fühlt sich schon mal schwach, klein, vom Pech verfolgt, zu kurz gekommen, übervorteilt, unfair behandelt . Die Pläne, die wir alle für dieses Jahr gemacht hatten und die sich jetzt so schön in Luft aufgelöst haben … ich darf gar nicht anfangen aufzuzählen, was alles NICHT stattfinden kann, was ich alles NICHT unternehmen, erleben, besichtigen, besuchen werde. Das frustriert ganz schön. Sollte dieses Jahr für mich doch ganz im Zeichen der Literatur stehen – aber schon bei der Leipziger Buchmesse erhielt mein Plan einen gehörigen Dämpfer. Und meine Stimmung auch. Die gebuchten Tagungen sind in Herbst und Winter verschoben, und bisher weigere ich mich daran zu zweifeln, dass es wirklich dabei bleibt.

STOPP!!!

Aufhören, SOFORT!

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Karl-Heinz ist krank.

Geschichten findest Du überall. Du kannst Dich weiter erinnern und Deine Erinnerungen zu Papier bringen. Familienfeiern sind immer großartig: wer hatte nicht diese eine Tante, die immer ein bisschen zu laut lachte, immer ein bisschen zu viel trank und dann bei einem der Gäste auf dem Schoß landete? Oder den Cousin, Musterschüler, einziger Sohn der anderen frustrierten Tante, die allen anderen die große Zukunft schilderte, die ihrem Sohn bevorstand? Der Onkel, der kaum sprach, als Einsiedler lebte und dessen Umgang Anlass zu den wildesten Gerüchten gab? Ich könnte noch weitermachen mit den Beispielen aus meiner eigenen Familie (meine ich das wirklich ernst? ) … aber ich bin sicher, Du verstehst schon, worauf ich hinaus will: auf Deinen Perspektivwechsel. Sei jetzt diese Person Deiner Wahl, schildere, wie sie die Feier erlebt, ob ihre Erwartungen erfüllt werden. Was passiert mit ihr nach der Feier? Geht sie froh und beschwingt nach Hause, genervt von der meschuggenen Mischpoke, mit dem festen Vorsatz, nie wieder an so einer Familienzusammenkunft teilzunehmen?

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Gruß aus dem Hotel Quarantäne!

Ich werde das C-Wort nicht nennen! C ist schuld. Sowieso. Ich fühle mich in meinen normalen Abläufen gestört – und das sage ich, die ja seit Jahren im Homeoffice sitzt! Irgendwas ist aber anders, und es beruhigt mich nicht, dass es nun vielen so geht. Wenn sie denn, anders als ich, überhaupt zu tun haben….

Ich bin umgeben von Kulturschaffenden, denen es gar nicht so gut geht wie mir. Die auch nicht wissen, was nach dem Lockdown kommt, wie lange es dauern wird, bis die Maschine wieder angelaufen ist. Wenn sie nicht nur nach dem Anlassen ein paar bemitleidenswerte Rauchwölkchen ausstößt und dann für lange, lange Zeit schweigt.

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